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- title: Grundlagen des Switching
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- # Grundbegriffe
- ## OSI-Modell
- Im [OSI-Modell](https://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell) werden sieben aufeinander aufbauende Schichten des Datenaustauschs in Netzwerken unterschieden:
- 1. Bitübertragungsschicht (Physical Layer)
- 2. **Sicherungsschicht (Data Link Layer)**
- 3. Vermittlungsschicht (Network Layer)
- 4. Transportschicht (Transport Layer)
- 5. Sitzungsschicht (Session Layer)
- 6. Darstellungsschicht (Presentation Layer)
- 7. Anwendungsschicht (Application Layer)
- ## Layer 2
- Die Datensicherungsschicht (engl. Data Link Layer oder Layer 2) ist zuständig für den unverfälschten Datentransport über einen einzelnen Übermittlungsabschnitt.
- Es gibt verschiedene Layer 2 Protokolle, zB PPP, Token Ring, **Ethernet**, FDDI, ATM. Wir beschäftigen uns nur mit den FF-relevanten [IEEE 802 Standards](https://de.wikipedia.org/wiki/IEEE_802): 802.1 (Bridging), 802.3 (Ethernet) und 802.11 (WLAN).
- ## Layer 2 <-> Layer 3
- Ein Layer 2 Protokoll ermöglicht den Austausch von Daten zwischen Geräten, die an das selbe Übertragungsmedium (Layer 1) angeschlossen sind. Diese Geräte bilden ein (unmittelbares) Layer 2 Netzwerk, genannt **Netzwerksegment**. Werden mehrere Netzwerksegmente so miteinander verbunden, dass alle Geräte auch mit den Geräten der anderen Netzwerksegmente Daten austauschen können (und zwar mit dem gleichen Layer 2 Protokoll wie innerhalb ihres jeweiligen Segments), nennen wir das ein (vermitteltes) Layer 2 Netzwerk. Komponenten, die auf Layer 2 eine Verbindung zwischen verschiedenen Netzwerksegmenten herstellen, nennen wir **Bridge**.
- Ein Layer 3 Protokoll ermöglicht den Austausch von Daten zwischen Geräten aus verschiedenen Layer 2 Netzwerken. Das für uns relevante Layer 3 Protokoll ist das Internet Protocol in den Varianten IPv4 und IPv6.
- # Ethernet
- "Ethernet" umfasst sowohl Layer 1 (10/100/1000/... Mbit/s über elektrische/optische Medien) als auch Layer 2. Wir betrachten hier nur Layer 2.
- ## Frame-Format
- Einen Datenblock, der auf Layer 2 als Einheit übertragen wird, nennen wir **Frame** ("Rahmen"). Ein Ethernet-Frame hat folgendes Format:
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- Details s. <https://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet#IEEE_802.3_Tagged_MAC_Frame>. Dabei enthält der als "Daten" gekennzeichnete Bereich typischerweise den Datenblock eines Layer 3 Protokolls. Den Datenblock eines Layer 3 Protokolls nennen wir Packet ("Paket"), und nicht Frame. (Übrigens: auch auf Layer 1 nennt man einen Datenblock "Paket").
- Merksatz: ein Layer 2 Frame rahmt die Nutzdaten (von Layer 3) ein, um sie gesichert in einem Layer 2 Netzwerk zu übertragen.
- Die Sicherung geschieht mit Hilfe der **Prüfsumme** am Ende des Frames, mit der ein Empfänger evtl. Fehler (des Layer 1) bei der Übertragung des Frames erkennen kann.
- ## MAC-Adresse
- Jedes Gerät, welches in einem Ethernet Daten übertragen will, benötigt hierfür eine eindeutige Kennung, die sog. [MAC-Adresse](https://de.wikipedia.org/wiki/MAC-Adresse). Diese besteht aus 48 Bit = 6 Byte. Wichtig genug zum Merken:
- - Bit 0 des ersten Adressbytes gibt an, ob diese Adresse die eines einzelnen Gerätes ist (Bit 0 = 0) oder eine Gruppe von Geräten adressiert werden (Bit 0 = 1). Letzteres wird für Broadcast und Multicast verwendet.
- - Bit 1 des ersten Adressbytes gibt an, ob diese Adresse global eindeutig ist (Bit 1 = 0), oder ob die Eindeutigkeit nur lokal (durch geeignete Administration) sichergestellt ist (Bit 1 = 1).
- - Für global eindeutige Adressen gibt es beim IEEE ein [Zentralregister](http://standards.ieee.org/regauth/oui/index.shtml), mit dem sich der Hersteller eines Netzwerkinterfaces herausfinden lässt, was bisweilen beim Problemlösen im Netzwerk hilft.
- ### Übung
- - Finde die MAC-Adresse (der Netzwerkschnittstelle) Deines Computers heraus und klassifiziere sie gemäß der obigen drei Punkte.
- - Tue dies auch für die (diversen;) MAC-Adressen (D)eines FF-Routers.
- # Switching
- Mit Switch bezeichnet man eine transparente MAC-Bridge mit mehreren Ports (Schnittstellen). Oder einfacher: ein Switch verbindet mehrere Layer 2 Netzwerksegmente zu einem Layer 2 Netzwerk.
- ## Das Funktionsprinzip eines Switches
- 1. Ein empfangener Frame mit falschem Format oder falscher Prüfsumme wird verworfen.
- 2. Ein empfangener Frame wird niemals über den Port weitergeleitet, auf dem er empfangen wurde.
- 3. Die MAC-Absendeadresse eines korrekten Frames wird zusammen mit dem Port, auf dem der Frame empfangen wurde, in einer Tabelle gespeichert (source address table).
- 4. Ist die MAC-Zieladresse des empfangenen Frames in dieser Tabelle enthalten, so wird der Frame über den Port weitergeleitet, der mit der MAC-Zieladresse gespeichert ist (Ausnahme s. 2.).
- 5. Ist die MAC-Zieladresse des empfangenen Frames unbekannt, also nicht in der source address table gespeichert, wird der Frame an alle Ports weitergeleitet (Ausnahme s. 2.). Das gilt auch für Broadcast-Frames.
- ## erste eigene Schritte mit einem konfigurierbaren Switch
- - Handbuch herunterladen.
- - Ggf. Switch auf Fabrikeinstellungen zurücksetzen.
- - Eigenen Rechner mit dem Switch verbinden.
- - Eigenen Rechner so konfigurieren, dass er im gleichen IP-Subnetz liegt wie der Switch.
- - Erreichbarkeit des Switches prüfen (ping).
- - Einloggen auf dem Switch (telnet, ssh, http/s).
- - Administratorrechte auf dem Switch bekommen.
- - Konfiguration des Switches anzeigen lassen.
- ### Übung
- - Lasse Dir die MAC-Adresstabelle (source address table) Deines Switches anzeigen und finde damit heraus, welches Gerät über welchen Port des Switches erreichbar ist.
- # TBD
- ## VLANs (getrennte Layer 2 Netze auf einer Infrastruktur)
- ## STP (erforderlich bei redundanten Verkabelungen)
- ## Nutzungsbeispiele für Switching
- - [Flüchlingsunterkunft](/Community/Projekte/Braunschweiger_31-33) und andere [Standorte am Richtfunknetz](/Technik/Richtfunk/Standorte/).
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