Dortmunder Supernodes - erste Ueberlegungen.page 12 KB

123456789101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960616263646566676869707172737475767778798081828384858687888990919293949596979899100101102103104105106107108109110111112113114115116117118119120121122123124125126127128129130131132133134135136137138139140141142143144145146147148149150151152153154155156157158159160161162163164165166167168169170171172173174175176177178179180181182183184185186187188189190191192193194195196197198199200201202203204205206207208209210211212213214215216217218219220221222223224225226227228
  1. ---
  2. format: markdown
  3. categories: Netz-Infrastruktur, Backbone, Supernodes, Hintergrundinfos
  4. title: Erste Überlegungen - Dortmunder Supernode(s)
  5. ...
  6. **Markus schrieb:**
  7. Gestern (09.02.2015) gab's einen Aufruf von Chris (Admin der Supernodes von FF-Ruhr),
  8. nach Communities, die Supernodes unterbringen und auch
  9. selbst betreiben können, um die Infrastruktur besser zu verteilen.
  10. Diese sollen perspektivisch auch Traffic über Richtfunk austauschen.
  11. Details: https://forum.freifunk.net/t/lokale-ressourcen-gesucht/2488
  12. [...]
  13. Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
  14. für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
  15. Für klassische Supernodes die VPNs terminieren reicht die Anbindung des WiLa vermutlich nicht aus, deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
  16. ----------
  17. **Johannes antwortete:**
  18. Ich versuche im Folgenden mal, den Rest Deiner (Markus) mail nach
  19. meinem Verständnis von Chris Vorschlag zu beantworten.
  20. > https://forum.freifunk.net/t/lokale-ressourcen-gesucht/2488
  21. "Eine weitere Aufgabenstellung in der lokalen Community wäre es, mit
  22. den lokalen Freifunkern die WDS Vernetzung der einzelnen lokalen Batman
  23. Wolken zu planen, so dass der Traffic mittelfristig durch die Luft
  24. unmittelbar die lokalen Supernodes erreicht, statt wie bislang quer
  25. durch's Internet über getunnelte Verbindungen laufen zu müssen."
  26. > Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
  27. > für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
  28. Ich formuliere mein Verständnis dieses Ausdrucks mal so: Chris meint
  29. einen Funkbackbone zwischen lokalen meshes, durch den die nodes der
  30. verschiedenen beteiligten meshes untereinander und mit den lokalen(!)
  31. Supernodes eine (layer 2) Verbindung bekommen können. (Wg. layer 2
  32. braucht man in der Luft WDS [1], damit die MAC Adressen von Sender und
  33. Empfänger erhalten bleiben.)
  34. Oder im Klartext: Richtfunkverbindungen zwischen den verschiedenen
  35. Funkwolken (meshes) der community.
  36. Dieses Gerüst aus Richtfunkverbindungen soll batman frames
  37. transportieren können, ist also am einfachsten ein auf layer 2
  38. "neutrales" Richtfunknetz. (Man muss sich dabei nichtmal auf ein Gerüst
  39. (Baumstruktur) beschränken, die Richtfunkknoten und -strecken können
  40. einen beliebigen Graphen bilden (Vorteil: Redundanz) - ein mesh eben:-)
  41. (Sowas geht ggf. auch ohne batman, s zB [2]. Mangels Muße zur Recherche
  42. kann ich grad nix dazu sagen, wie "neutral" batman als layer 2 "switch"
  43. wirklich ist. In der gerade zitierten Bacherlorarbeit werden ad-hoc
  44. Netze (mesh) als mögliche Nutzer einer "neutralen" layer 2 (Richtfunk-)
  45. Infrastruktur angesprochen. Wie das umgekehrt aussähe, wäre meine Frage
  46. an batman Versteher:-)
  47. > Für klassische Supernodes die VPNs terminieren reicht die Anbindung
  48. > des WiLa vermutlich nicht aus,
  49. Auf die Dauer sicher nicht, aber zum ersten Aufbauen und Betreiben
  50. eines eigenen Supernodes der community würde es erstmal reichen. Und
  51. diese Aufbauarbeit wäre nachhaltig sinnvoll, da der L.A. sogar jetzt
  52. schon ein "eigenes" mesh hat;-) Ganz zu schweigen von dem, was schon
  53. "damals" in der Brauschweiger Str. an Freifunk so ging [3], sowie der in
  54. Antennenwurfweite befindlichen Münsterstr. Außerdem hat es (das wurde
  55. gestern auch mal erwähnt) schon reale, zusammenhängende
  56. Richtfunkstrecken in der Nordstadt gegeben, unter Einbeziehung des L.A.
  57. Da gab's also schonmal den handgreiflichen Ansatz zu einem
  58. Funkbackbone, den Chris (m.E.) mit "WDS Vernetzung der einzelnen
  59. lokalen Batman Wolken" meint. Natürlich ist die Anbindung des L.A. über
  60. den WiLa auf Dauer nicht geeignet, mehr als das nähere geographische
  61. FF-Umfeld des L.A. ins Internet zu channeln. Es ist dabei nicht meine
  62. Absicht, für eine Aufstockung des dortigen links zu plädieren (außer
  63. vielleicht das Quartiersmanagement hat ein paar hundert € im Monat aus
  64. der Portokasse dafür übrig;). Es geht mir 1. um die Lernmöglichkeiten
  65. durch die dortige Situation, und 2. um die Nachhaltigkeit, die so ein
  66. Engagement hätte.
  67. Das obige bezieht sich aber auf lokale meshes, die "hinter" einem
  68. lokalen Supernode hängen. ("Hinter dem Supernode" ist vom
  69. FF-RL-Backbone aus gesehen, und damit auch vom Internet aus.)
  70. Du (Markus) hattest aber erstmal VPN-Supernodes, die übers Internet
  71. hereinkommende VPN-Verbindungen von FF-DO-*-nodes annehmen, im Sinn,
  72. denn es war ja unklar, was Chris mit WDS-blafoo gemeint hatte.
  73. Zum Verständnis der VPN-Supernodes im FF-RL habe ich ein Bildchen [4]
  74. gefunden, aber weiß keins zur Veranschaulichung der von Chris
  75. vorgestellen Variante (lokale Supernodes). Wenn jemand sowas sieht oder
  76. Muße hat, selbst den Pinsel zu schwingen, dann her damit:-)
  77. > deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger
  78. > Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
  79. Jau, das ist völlig unabhängig von den Überlegungen zu lokalen
  80. Supernodes sinnvoll! Beide Varianten stehen sich praktisch aber mglw.
  81. dadurch im Weg, dass die verfügbaren Kräfte des FF-DO-* erstmal nur für
  82. eine Kiste reichen. Muss man gucken, welch lustige Schar der tatkräftig
  83. Interessierten sich bald versammelt ... :-) Aber im Falle einer
  84. Alternative zwischen VPN-Supernode und lokalem Supernode würde ich aus
  85. logischen und strategischen Gründen die lokale Variante vorziehen. (Es
  86. kann ganz andere Gründe geben, die für die Alternative VPN-Supernode
  87. sprechen könnten, zB domänenstrategische oder die Präferenzen der
  88. konkret am Projekt Supernode Beteiligten.)
  89. Jedenfalls spricht m.E. Folgendes für die lokale Variante:
  90. 1. Die lokale Variante enthält die VPN Variante (logischer Grund)
  91. Denn ein paar VPN Verbindungen von FF-DO-* Knoten können durchaus auch
  92. im L.A. terminiert werden. Es reicht ja, wenn die admins in spe ihre
  93. eigenen Knoten oder meshes über den lokalen Supernode an den Rest des
  94. FF anbinden, aber eben über ihren Internetanschluss per VPN (und
  95. (noch:-) nicht per WLAN-backbone). Wenn man so einen "kleinen"
  96. VPN-Supernode auf einem lokalen Supernode mitlaufen lässt, lernt man
  97. auch die Konzepte und Handgriffe für einen VPN-Supernode, und kann in
  98. der Domäne mithelfen oder einen VPN-Supernode "vorne im Internet" (im
  99. data center mit großer Bandbreite) für die Dorfmunder community
  100. betreiben. Das ist dann für die admins ein Unterschied in der Quantität
  101. des durchgeschobenen traffics, aber nicht bei den Konzepten und
  102. Handgriffen, die man vom "kleinen" Dorfmunder VPN-Supernode schon kennt.
  103. (BTW, "vorne im Internet" könnte (zumindest theoretisch) auch Dokom
  104. heißen, denn dort würde (insb. ein lokaler:-) Supernode Sinn machen,
  105. weil hinter der via Dokom-Infrastruktur die Flüchlingsunterkünfte
  106. hängen.)
  107. 2. Broadcastdomänengröße und WLAN-Backbone (strategischer Grund)
  108. Ich verstehe Chris so, dass die Domäne Ruhr keine einheitliche
  109. Broadcastdomäne mehr sein soll ("Nach dem Umbau wird die jeweilige
  110. Community mittels GRE Tunneln (IP Layer!) an die Domäne angebunden, so
  111. dass die aktuelle Grundlast der Domäne nicht mehr in die Community
  112. gelangt." => keine layer 2 Verbindung mehr zwischen der community und
  113. und dem Rest der Domäne.) Dass irgendwann einmal Ende Gelände mit der
  114. Größe der Broadcastdomain sein wird, das ist ja kein Geheimnis (wurde
  115. auch gestern wieder erwähnt, woll?). Den Aufruf von Chris deutete ich
  116. daher mal so, dass an der Lösung konkret gearbeitet werden soll. Das
  117. geht zwar (m.E.!) auch ohne lokale Supernodes, aber weil die lokalen
  118. communities ohnehin eine sinnvolle Einheit bei der Aufspaltung der
  119. großen Broadcastdomäne sind, kann man das gleich mit der Lokalisierung
  120. von traffic mittels WLAN-backbone verbinden. Wenn ich das alles richtig
  121. verstanden habe (mit Hilfe von [4],[5]), dann erscheint mir das
  122. Konzept lokaler Supernode als sinnvoller Schritt in die Zukunft, da er
  123. direkten Nutzen bringt und die Lokalisierung des traffics und der
  124. Verantwortung voranbringt. Und WLAN-Backbone ist doch durch die
  125. (bestimmt nicht nur für mich) spannenden Infos über das Antennenwesen
  126. beim Technik-Treffen fast greifbar geworden:-)
  127. [1] <http://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Distribution_System>
  128. [2] insb. Kapitel 4 und 5.3 von <http://www.wissenschaftsladen-dortmund.de/2013/04/01/bachelorarbeit-internet-anbindung-per-richtfunk/>
  129. [3] insb. Folien 3 und 22 von <http://hitforum.de/dudl-pre.pdf>
  130. [4] <https://forum.freifunk.net/uploads/default/170/326136dea60dc3de.png>
  131. [5] <https://wiki.freifunk-rheinland.net/Freifunk_Rheinland_Net_2.0>
  132. ------------
  133. **Markus antwortete:**
  134. Bei FF-Ruhr rennen wir da offene Türen ein, denn Chris hat alle Hände
  135. voll zu tun mit den bestehenden Supernodes. Sofern eine Community fähig
  136. ist, Supernodes zu betreiben möchte er gern den Betrieb abgeben. Damit
  137. ist einerseits die Infrastruktur verteilter und die Layer2-Domäne wird
  138. verkleinert, weil Dortmund dann eine eigene Broadcast-Domain ist, was
  139. der Performance von all unseren Nodes zugute kommt.
  140. > > Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
  141. > > für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
  142. >
  143. > Ich formuliere mein Verständnis dieses Ausdrucks mal so: Chris meint
  144. > einen Funkbackbone zwischen lokalen meshes, durch den die nodes der
  145. > verschiedenen beteiligten meshes untereinander und mit den lokalen(!)
  146. > Supernodes eine (layer 2) Verbindung bekommen können. (Wg. layer 2
  147. > braucht man in der Luft WDS [1], damit die MAC Adressen von Sender und
  148. > Empfänger erhalten bleiben.)
  149. >
  150. > Oder im Klartext: Richtfunkverbindungen zwischen den verschiedenen
  151. > Funkwolken (meshes) der community.
  152. Genau. Chris hat das im Mumble nochmal vertieft. Vorteil ist, dass die per WDS angebundenen Knoten
  153. untereinander und auch zum Internet viel mehr Performance haben weil sie alle kein VPN mit Verschlüsselung brauchen.
  154. > > deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger
  155. > > Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
  156. >
  157. > Jau, das ist völlig unabhängig von den Überlegungen zu lokalen
  158. > Supernodes sinnvoll! Beide Varianten stehen sich praktisch aber mglw.
  159. > dadurch im Weg, dass die verfügbaren Kräfte des FF-DO-* erstmal nur für
  160. > eine Kiste reichen. Muss man gucken, welch lustige Schar der tatkräftig
  161. > Interessierten sich bald versammelt ... :-)
  162. Ich denke das geht beides. Es wird gerade versucht, für die Supernodes,
  163. die von den Communities betrieben werden eine möglichst ähnliches Setup
  164. zu ermöglichen, indem Debian als einheitliche Distribution favorisiert
  165. wird und die Software (batman, fastd etc.) in ein für alle zugängliches
  166. Repository gepackt wird, so dass das Setup eines Supernode relativ
  167. einfach gehen sollte. Es ist natürlich weiterhin möglich andere Systeme
  168. zu nutzen und mit Dingen nach belieben zu experimentieren.
  169. Ich finde das recht spannend, gerade weil Paketierung und
  170. Automatisierung eins meiner Lieblingsthemen sind und es da noch viel
  171. zutun gibt. Also tendenziell sollte der Betrieb von einem oder mehreren
  172. Supernodes irgendwann nicht viel mehr Arbeit machen und man kann sich
  173. auf die Weiterentwicklung konzentrieren.
  174. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ein/mehrere Supernodes im Rechenzentrum
  175. betreiben, um die "normalen" über VPN angebundenen Nodes zu entlasten,
  176. gleichzeitig aber auch einen Supernode in den WiLa stellen, der erstmal
  177. nur die Lokalen Nodes im LA und alles, was man über's Dach vom LA
  178. erreichen kann direkt vom WiLa ins FFRL-Backbone ableitet.
  179. Um dieses WDS-Thema dann vom Experimentierstadium (wofür ich Dortmund
  180. und den LA für den perfekten Standort halte) in wirklich große
  181. Dimensionen (Stadt zu Stadt, RZ zu LA etc.) zu bekommen will der FFRL
  182. auf jeden Fall versuchen Mittel z.B. vom LfM und anderen zu bekommen,
  183. weil sowas anders nicht zu stemmen ist.