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- format: markdown
- categories: Netz-Infrastruktur, Backbone, Supernodes, Hintergrundinfos
- title: Erste Überlegungen - Dortmunder Supernode(s)
- ...
- **Markus schrieb:**
- Gestern (09.02.2015) gab's einen Aufruf von Chris (Admin der Supernodes von FF-Ruhr),
- nach Communities, die Supernodes unterbringen und auch
- selbst betreiben können, um die Infrastruktur besser zu verteilen.
- Diese sollen perspektivisch auch Traffic über Richtfunk austauschen.
- Details: https://forum.freifunk.net/t/lokale-ressourcen-gesucht/2488
- [...]
- Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
- für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
- Für klassische Supernodes die VPNs terminieren reicht die Anbindung des WiLa vermutlich nicht aus, deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
- ----------
- **Johannes antwortete:**
- Ich versuche im Folgenden mal, den Rest Deiner (Markus) mail nach
- meinem Verständnis von Chris Vorschlag zu beantworten.
- > https://forum.freifunk.net/t/lokale-ressourcen-gesucht/2488
- "Eine weitere Aufgabenstellung in der lokalen Community wäre es, mit
- den lokalen Freifunkern die WDS Vernetzung der einzelnen lokalen Batman
- Wolken zu planen, so dass der Traffic mittelfristig durch die Luft
- unmittelbar die lokalen Supernodes erreicht, statt wie bislang quer
- durch's Internet über getunnelte Verbindungen laufen zu müssen."
- > Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
- > für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
- Ich formuliere mein Verständnis dieses Ausdrucks mal so: Chris meint
- einen Funkbackbone zwischen lokalen meshes, durch den die nodes der
- verschiedenen beteiligten meshes untereinander und mit den lokalen(!)
- Supernodes eine (layer 2) Verbindung bekommen können. (Wg. layer 2
- braucht man in der Luft WDS [1], damit die MAC Adressen von Sender und
- Empfänger erhalten bleiben.)
- Oder im Klartext: Richtfunkverbindungen zwischen den verschiedenen
- Funkwolken (meshes) der community.
- Dieses Gerüst aus Richtfunkverbindungen soll batman frames
- transportieren können, ist also am einfachsten ein auf layer 2
- "neutrales" Richtfunknetz. (Man muss sich dabei nichtmal auf ein Gerüst
- (Baumstruktur) beschränken, die Richtfunkknoten und -strecken können
- einen beliebigen Graphen bilden (Vorteil: Redundanz) - ein mesh eben:-)
- (Sowas geht ggf. auch ohne batman, s zB [2]. Mangels Muße zur Recherche
- kann ich grad nix dazu sagen, wie "neutral" batman als layer 2 "switch"
- wirklich ist. In der gerade zitierten Bacherlorarbeit werden ad-hoc
- Netze (mesh) als mögliche Nutzer einer "neutralen" layer 2 (Richtfunk-)
- Infrastruktur angesprochen. Wie das umgekehrt aussähe, wäre meine Frage
- an batman Versteher:-)
- > Für klassische Supernodes die VPNs terminieren reicht die Anbindung
- > des WiLa vermutlich nicht aus,
- Auf die Dauer sicher nicht, aber zum ersten Aufbauen und Betreiben
- eines eigenen Supernodes der community würde es erstmal reichen. Und
- diese Aufbauarbeit wäre nachhaltig sinnvoll, da der L.A. sogar jetzt
- schon ein "eigenes" mesh hat;-) Ganz zu schweigen von dem, was schon
- "damals" in der Brauschweiger Str. an Freifunk so ging [3], sowie der in
- Antennenwurfweite befindlichen Münsterstr. Außerdem hat es (das wurde
- gestern auch mal erwähnt) schon reale, zusammenhängende
- Richtfunkstrecken in der Nordstadt gegeben, unter Einbeziehung des L.A.
- Da gab's also schonmal den handgreiflichen Ansatz zu einem
- Funkbackbone, den Chris (m.E.) mit "WDS Vernetzung der einzelnen
- lokalen Batman Wolken" meint. Natürlich ist die Anbindung des L.A. über
- den WiLa auf Dauer nicht geeignet, mehr als das nähere geographische
- FF-Umfeld des L.A. ins Internet zu channeln. Es ist dabei nicht meine
- Absicht, für eine Aufstockung des dortigen links zu plädieren (außer
- vielleicht das Quartiersmanagement hat ein paar hundert € im Monat aus
- der Portokasse dafür übrig;). Es geht mir 1. um die Lernmöglichkeiten
- durch die dortige Situation, und 2. um die Nachhaltigkeit, die so ein
- Engagement hätte.
- Das obige bezieht sich aber auf lokale meshes, die "hinter" einem
- lokalen Supernode hängen. ("Hinter dem Supernode" ist vom
- FF-RL-Backbone aus gesehen, und damit auch vom Internet aus.)
- Du (Markus) hattest aber erstmal VPN-Supernodes, die übers Internet
- hereinkommende VPN-Verbindungen von FF-DO-*-nodes annehmen, im Sinn,
- denn es war ja unklar, was Chris mit WDS-blafoo gemeint hatte.
- Zum Verständnis der VPN-Supernodes im FF-RL habe ich ein Bildchen [4]
- gefunden, aber weiß keins zur Veranschaulichung der von Chris
- vorgestellen Variante (lokale Supernodes). Wenn jemand sowas sieht oder
- Muße hat, selbst den Pinsel zu schwingen, dann her damit:-)
- > deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger
- > Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
- Jau, das ist völlig unabhängig von den Überlegungen zu lokalen
- Supernodes sinnvoll! Beide Varianten stehen sich praktisch aber mglw.
- dadurch im Weg, dass die verfügbaren Kräfte des FF-DO-* erstmal nur für
- eine Kiste reichen. Muss man gucken, welch lustige Schar der tatkräftig
- Interessierten sich bald versammelt ... :-) Aber im Falle einer
- Alternative zwischen VPN-Supernode und lokalem Supernode würde ich aus
- logischen und strategischen Gründen die lokale Variante vorziehen. (Es
- kann ganz andere Gründe geben, die für die Alternative VPN-Supernode
- sprechen könnten, zB domänenstrategische oder die Präferenzen der
- konkret am Projekt Supernode Beteiligten.)
- Jedenfalls spricht m.E. Folgendes für die lokale Variante:
- 1. Die lokale Variante enthält die VPN Variante (logischer Grund)
- Denn ein paar VPN Verbindungen von FF-DO-* Knoten können durchaus auch
- im L.A. terminiert werden. Es reicht ja, wenn die admins in spe ihre
- eigenen Knoten oder meshes über den lokalen Supernode an den Rest des
- FF anbinden, aber eben über ihren Internetanschluss per VPN (und
- (noch:-) nicht per WLAN-backbone). Wenn man so einen "kleinen"
- VPN-Supernode auf einem lokalen Supernode mitlaufen lässt, lernt man
- auch die Konzepte und Handgriffe für einen VPN-Supernode, und kann in
- der Domäne mithelfen oder einen VPN-Supernode "vorne im Internet" (im
- data center mit großer Bandbreite) für die Dorfmunder community
- betreiben. Das ist dann für die admins ein Unterschied in der Quantität
- des durchgeschobenen traffics, aber nicht bei den Konzepten und
- Handgriffen, die man vom "kleinen" Dorfmunder VPN-Supernode schon kennt.
- (BTW, "vorne im Internet" könnte (zumindest theoretisch) auch Dokom
- heißen, denn dort würde (insb. ein lokaler:-) Supernode Sinn machen,
- weil hinter der via Dokom-Infrastruktur die Flüchlingsunterkünfte
- hängen.)
- 2. Broadcastdomänengröße und WLAN-Backbone (strategischer Grund)
- Ich verstehe Chris so, dass die Domäne Ruhr keine einheitliche
- Broadcastdomäne mehr sein soll ("Nach dem Umbau wird die jeweilige
- Community mittels GRE Tunneln (IP Layer!) an die Domäne angebunden, so
- dass die aktuelle Grundlast der Domäne nicht mehr in die Community
- gelangt." => keine layer 2 Verbindung mehr zwischen der community und
- und dem Rest der Domäne.) Dass irgendwann einmal Ende Gelände mit der
- Größe der Broadcastdomain sein wird, das ist ja kein Geheimnis (wurde
- auch gestern wieder erwähnt, woll?). Den Aufruf von Chris deutete ich
- daher mal so, dass an der Lösung konkret gearbeitet werden soll. Das
- geht zwar (m.E.!) auch ohne lokale Supernodes, aber weil die lokalen
- communities ohnehin eine sinnvolle Einheit bei der Aufspaltung der
- großen Broadcastdomäne sind, kann man das gleich mit der Lokalisierung
- von traffic mittels WLAN-backbone verbinden. Wenn ich das alles richtig
- verstanden habe (mit Hilfe von [4],[5]), dann erscheint mir das
- Konzept lokaler Supernode als sinnvoller Schritt in die Zukunft, da er
- direkten Nutzen bringt und die Lokalisierung des traffics und der
- Verantwortung voranbringt. Und WLAN-Backbone ist doch durch die
- (bestimmt nicht nur für mich) spannenden Infos über das Antennenwesen
- beim Technik-Treffen fast greifbar geworden:-)
- [1] <http://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Distribution_System>
- [2] insb. Kapitel 4 und 5.3 von <http://www.wissenschaftsladen-dortmund.de/2013/04/01/bachelorarbeit-internet-anbindung-per-richtfunk/>
- [3] insb. Folien 3 und 22 von <http://hitforum.de/dudl-pre.pdf>
- [4] <https://forum.freifunk.net/uploads/default/170/326136dea60dc3de.png>
- [5] <https://wiki.freifunk-rheinland.net/Freifunk_Rheinland_Net_2.0>
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- **Markus antwortete:**
- Bei FF-Ruhr rennen wir da offene Türen ein, denn Chris hat alle Hände
- voll zu tun mit den bestehenden Supernodes. Sofern eine Community fähig
- ist, Supernodes zu betreiben möchte er gern den Betrieb abgeben. Damit
- ist einerseits die Infrastruktur verteilter und die Layer2-Domäne wird
- verkleinert, weil Dortmund dann eine eigene Broadcast-Domain ist, was
- der Performance von all unseren Nodes zugute kommt.
- > > Ich verstehe noch nicht komplett was Chris da meint mit "WDS Backbone
- > > für Batman-Wolken", aber das lässt sich ja klären.
- >
- > Ich formuliere mein Verständnis dieses Ausdrucks mal so: Chris meint
- > einen Funkbackbone zwischen lokalen meshes, durch den die nodes der
- > verschiedenen beteiligten meshes untereinander und mit den lokalen(!)
- > Supernodes eine (layer 2) Verbindung bekommen können. (Wg. layer 2
- > braucht man in der Luft WDS [1], damit die MAC Adressen von Sender und
- > Empfänger erhalten bleiben.)
- >
- > Oder im Klartext: Richtfunkverbindungen zwischen den verschiedenen
- > Funkwolken (meshes) der community.
- Genau. Chris hat das im Mumble nochmal vertieft. Vorteil ist, dass die per WDS angebundenen Knoten
- untereinander und auch zum Internet viel mehr Performance haben weil sie alle kein VPN mit Verschlüsselung brauchen.
- > > deshalb sollten wir auch nach Spendern gucken, wo man ohne Ärger
- > > Server/VMs unterstellen kann die konstant richtig Traffic erzeugen.
- >
- > Jau, das ist völlig unabhängig von den Überlegungen zu lokalen
- > Supernodes sinnvoll! Beide Varianten stehen sich praktisch aber mglw.
- > dadurch im Weg, dass die verfügbaren Kräfte des FF-DO-* erstmal nur für
- > eine Kiste reichen. Muss man gucken, welch lustige Schar der tatkräftig
- > Interessierten sich bald versammelt ... :-)
- Ich denke das geht beides. Es wird gerade versucht, für die Supernodes,
- die von den Communities betrieben werden eine möglichst ähnliches Setup
- zu ermöglichen, indem Debian als einheitliche Distribution favorisiert
- wird und die Software (batman, fastd etc.) in ein für alle zugängliches
- Repository gepackt wird, so dass das Setup eines Supernode relativ
- einfach gehen sollte. Es ist natürlich weiterhin möglich andere Systeme
- zu nutzen und mit Dingen nach belieben zu experimentieren.
- Ich finde das recht spannend, gerade weil Paketierung und
- Automatisierung eins meiner Lieblingsthemen sind und es da noch viel
- zutun gibt. Also tendenziell sollte der Betrieb von einem oder mehreren
- Supernodes irgendwann nicht viel mehr Arbeit machen und man kann sich
- auf die Weiterentwicklung konzentrieren.
- Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ein/mehrere Supernodes im Rechenzentrum
- betreiben, um die "normalen" über VPN angebundenen Nodes zu entlasten,
- gleichzeitig aber auch einen Supernode in den WiLa stellen, der erstmal
- nur die Lokalen Nodes im LA und alles, was man über's Dach vom LA
- erreichen kann direkt vom WiLa ins FFRL-Backbone ableitet.
- Um dieses WDS-Thema dann vom Experimentierstadium (wofür ich Dortmund
- und den LA für den perfekten Standort halte) in wirklich große
- Dimensionen (Stadt zu Stadt, RZ zu LA etc.) zu bekommen will der FFRL
- auf jeden Fall versuchen Mittel z.B. vom LfM und anderen zu bekommen,
- weil sowas anders nicht zu stemmen ist.
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